facebook
Drucken
Seite mailen
Wien Modern: 30 Jahre und kein bisschen leise

Das Ohr sieht mehr als das Auge – das wusste Musik immer schon.

Das weite Weltall im Mittelalter, Feuer & Wasser im Barock, Napoleons Schlachtenlärm, Maschinensounds in der Industrialisierung, Porträts von fremden Ländern und Menschen in der Kolonialzeit. Ob erotische Fantasien, Revolutionen, Kriege, Sonnenuntergänge, Träume, Orte, Reisen, Gewitter oder Regenbogen aus elektronischen Klangfarben-Analysen – Musik sieht hinter die Dinge und macht das Irrationale, Imaginäre der Gegenwart blitzartig sichtbar und fühlbar. Neue Musik ist rätselhaft, komplex, ungreifbar – aber auf eine vollkommen andere Weise, als uralte Klischees von vor 70 oder 100 Jahren es meinen: Sie ist so rätselhaft wie eine chinesische Oper, so komplex wie Venedig, so ungreifbar wie ein Regenbogen. Neue Musik geht unter die Haut und malt Bilder im Kopf.

Wien Modern wird 30. Der Name «Ganz großes Kino» für eins unserer beiden neuen ermäßigten Kartenpakete deutet es dezent an: Einige Produktionen des Jubiläumsjahrs sind spektakulär – im besten Kinosinn bigger than life. Klicken Sie sich durch das Programm und staunen Sie: Abel Gances Film J’accuse mit den Wiener Symphonikern, Henzes Floß der Medusa mit dem RSO, eine Wien-Paris-Orchesterpremiere im Claudio Abbado Konzert, Peter Eötvös in China, Griseys Les Espaces acoustiques und Olga Neuwirths Le Encantadas – eine Venedig-Reise mit der frappierenden Raumklang-Technik des Pariser Ircam.

Seit der Gründung durch Claudio Abbado bringt Wien Modern die großen neuen Werke auf die großen Bühnen der Stadt. Wien ist ein erstaunliches Musikmuseum, das im November 2017 großartige neue Bilder zeigt. Nicht verpassen. Und bitte nicht übersehen, dass auch die mittelformatigen Werke und winzigkleinen Bühnen im Programm ebenfalls Großes präsentieren: Insgesamt gibt es rund 90 Veranstaltungen mit rund 50 Ur- und Erstaufführungen, nicht zuletzt an Orten der Bilder – in Museen, in Galerien und im Kino.

facebook
Drucken
Seite mailen